Vorbemerkung

Johannes Duns Scotus (ca.1265-1308) gilt als einer der scharfsinnigsten Denker der hochmittelalterlichen Philosophie. Seine begrifflichen Unterscheidungen und Beweise sind diffiziler, seine Auseinandersetzungen mit der philosophischen Tradition oft kritischer und die Formulierungen möglicher Probleme schärfer als die seiner Vorgänger. Daher sein Beiname “doctor subtilis”.

Zwei philosophische Aspekte stechen hervor:
Scotus entwickelt erstmals eine Theorie der Freiheit des reinen Willens. Der Wille hat Vorrang vor dem Intellekt - vielleicht die Geburt eines sehr neuzeitlichen und mächtigen Gedankens...

Scotus betont zweitens die ontologisch konstitutive Rolle der Individualität. Dies hat Auswirkungen auf den Begriff der Person, der bis dahin für die christliche Tradition (der Person Jesu Christi und der göttlichen Personen) zentrale Bedeutung hat, der aber besonders seit Kant für die moderne Philosophie wichtig wird.

 

Daher mein Interesse, aus den originalen Texten des Scotus seine Bestimmung des Personbegriffs, besonders hinsichtlich des Menschen, herauszuschälen.

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